Telemedizin in den RKH Kliniken

Telemedizin in den RKH Kliniken

Die RKH Kliniken sind Träger des von der Landesregierung Baden-Württemberg geförderten Projekts "Sektorenübergreifende Telemedizinplattform 2025", deren offizieller Starttermin im April 2020 war. Ziel ist es, kleinere und größere Krankenhäuser, niedergelassene Ärzte sowie weitere Einrichtungen im Gesundheitswesen sektorenübergreifend auf der Plattform zu vernetzen. Im Mittelpunkt stehen dabei Tele-Konsile und der telemedizinische Austausch von Expertenwissen für eine bestmögliche Versorgung der Patienten gerade im ländlichen Raum.

Prof. Dr. Jörg Martin, Geschäftsführer der RKH Kliniken, hat uns einige Fragen beantwortet.

Wir für Gesundheit: In welcher Regelmäßigkeit tauschen sich die Kolleg*innen auf der Telemedizinplattform aus? Oder nur bei Bedarf?

Jörg Martin: Der Austausch findet ganz regelmäßig aus. So findet beispielsweise hier von Ludwigsburg aus als Telemedizinzentrale mindestens einmal die Woche eine telemedizinische Visite im Krankenhaus Mühlacker auf der Intensivstation statt oder auch eine mikrobiologische Visite. Das wollen wir jetzt auf andere Häuser ausrollen. So ist geplant etwa mit Ravensburg eine ähnliche Visite von Ludwigsburg aus durchzuführen. Zusätzlich tauschen sich die Kolleginnen und Kollegen natürlich auch aus, wenn schwierige Fälle vorliegen oder wenn es Fragen zu einer Verlegung von Patienten gibt.

WfG: Ist die Zusammenarbeit auf der Plattform auf Baden Württembergs beschränkt?

JM: Bisher findet die Zusammenarbeit nur innerhalb Baden Württembergs statt. Technisch ist es aber überhaupt kein Problem über die Landesgrenzen hinaus zu gehen. Geplant ist zum Beispiel eine Zusammenarbeit zwischen dem Diakoniekrankenhaus Schwäbisch Hall, das zu unserem Projekt gehört, und der Knopschen Kinderklinik in Nürnberg.

WfG: Sind Sie noch auf der Suche nach Partnern? Wenn ja, welche?

JM: Die Telemedizin macht ja vor Landesgrenzen keinen Halt. Daher sind wir natürlich offen für alle, die sich beteiligen wollen. Wir steuern das derzeit als Schwerpunktkrankenhaus und als Maximalversorger von Ludwigsburg und sind also die Zentrale der Plattform. Grundsätzlich ist es auch denkbar, dass sich andere Klinikverbünde auf der Plattform zusammentun. Damit würden wir die Plattform lediglich für andere Krankenhäuser zur Verfügung stellen, mit einem Haus als Telemedizinzentrale und drei, vier anderen Kliniken, die sich anschließen. Wir würden damit nur die datenschutzrechtlich und sonstig geprüfte Plattform anbieten.

WfG: Wie erfahren die Patient*innen von Ihrem telemedizinischen Angebot?

JM: Das bauen wir gerade erst auf. Einerseits sollen sich die Patienten über die Homepage einwählen können. Außerdem entwickeln wir eine Patienten-App, aus der zur Telemedizin vermittelt wird.

WfG: Für welche medizinischen Fachgebiete ist die telemedizinische Patientenbetreuung und entsprechend der Austausch unter den Kolleg*innen vorgesehen?

JM: Jeder Patient kann sich an die Telemedizinplattform wenden und wird durch spezifische Fragen zu der entsprechenden Fachrichtung gelenkt. Die Telemedizin unterstützt als Lotse durch die Gesundheitswelt.

Welche Technik benötigt der Patient/ die Patientin?

Für die App braucht der Patient ein Smartphone. Die telemedizinische Sprechstunde funktioniert von jedem Endgerät aus, durch eine standardisierte Software – das ist nichts Neues. Neu bei uns ist eben die Plattform, über die Klinik zu Klinik, beziehungsweise zwischen Klinik und Praxis Expertise ausgetauscht wird. Und das kommt am Ende dem Patienten zugute.

 

Bei Fragen zu dem Projekt und bei Interesse an der Plattform wenden Sie sich gern direkt an Prof. Dr. Jörg Martin

E-Mail: Joerg.Martin(at)rkh-kliniken.de
Tel: 07141 / 99-66 001

Eingestellt von anja