Blutvergiftung - Warum sie ein medizinischer Notfall ist

Blutvergiftung - Warum sie ein medizinischer Notfall ist

Die Sepsis – oder Blutvergiftung oder Blutstrominfektion – ist ein lebensbedrohlicher Zustand. Rund einer von fünf Todesfällen weltweit steht laut Weltgesundheitsorganisation im Zusammenhang mit einer Sepsis. Eine Sepsis kann grundsätzlich jeder bekommen, sie tritt jedoch überdurchschnittlich häufig bei Säuglingen unter einem Jahr auf sowie bei älteren Menschen ab ca. 60 bis 65 Jahren auf. Außerdem sind Menschen mit bestimmten Erkrankungen (chronischen Erkrankungen der Lunge, Leber, Nieren oder des Herzens, Diabetes, Krebs, geschwächtes Immunsystem, fehlende Milz) besonders gefährdet, so infektionsschutz.de – eine Website des Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Was passiert bei einer Sepsis?

Bei einer Sepsis wird die körpereigene Reaktion auf eine Infektion fehlreguliert und es kann zu einer Schädigung der Organe kommen. Dabei breiten sich die Erreger über das Lymph- und Blutgefäßsystem im Körper aus, es werden Abwehrzellen gebildet, um die sich ausbreitenden Keime zu bekämpfen. Diese Abwehrzellen greifen dann nicht nur die Erreger, sondern auch das eigene Gewebe an.

Die Sepsis gilt als eine der schwersten Komplikationen von Infektionskrankheiten, nicht nur – wie häufig angenommen – bei Wundinfektionen. “Der Großteil der Sepsisfälle tritt außerhalb des Krankenhauses auf und kann durch eine Infektion wie eine Lungenentzündung, einen Darm- und Harnwegsinfekt oder auch eine Herzklappenentzündung entstehen”, erklärt Dr. Martin Grapengeter, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und spezielle Schmerztherapie vom Klinikum Hersfeld-Rothenburg. In diesen Fällen ist schnelle Hilfe notwendig: Das Team an seinem Klinikum nutzt dazu den sogenannten qSOFA-Score, der für jene Symptome steht, die am häufigsten mit einer Sepsis in Verbindung stehen. “Unser Team ist auf genau diese Symptome geschult und führt entsprechende Untersuchungen zuerst durch", so Grapengeter.

Es gibt keine allgemeingültige Therapieform der Sepsis. Wichtig ist, dass sie so schnell wie möglich erkannt und behandelt wird – medikamentös oder chirurgisch.  

Was tun bei Verdacht auf Sepsis?

Wer eine Infektion hat, sollte bei Verdacht auf eine Sepsis umgehend medizinische Hilfe suchen (Notruf 112). Folgende Krankheitszeichen können im Zusammenhang mit einer Infektion auf eine Sepsis zurückzuführen sein:

  • Fieber mit Schüttelfrost und starkem Frösteln
  • schneller Puls, Herzrasen
  • Kurzatmigkeit, schnelle Atmung
  • Feuchte Haut oder kalte Extremitäten, Schwitzen oder Frieren, Schwäche
  • Schmerzen und starkes Krankheitsgefühl
  • Verwirrtheit, Desorientiertheit

Das Klinikum Hersfeld-Rothenburg ist Partnerklinik von „Wir für Gesundheit“. Inhaber*innen einer PlusCard erhalten dort Leistungen entsprechend ihres Tarifs.

Eingestellt von anja